
Archiv
musikschätze bw
Hier sind chronologisch alle Musikschätze verzeichnet, die GMG und MPS seit 2021 (mit-)veranstaltet haben. Zur Saison 24/25 finden Sie Begleittexte und Bilder. Die älteren Saisons werden nach und nach mit Begleitmaterial ergänzt.
Das komplette Veranstaltungsarchiv seit 2010 zeigt, in welcher Breite die GMG die Musik des deutschen Südwestens mittlerweile erschlossen hat.

16/17
OKT
2021

Hohenloher singen Hohenloher
16.10.2021, 19 Uhr und 17.10.2021, 17 Uhr, Alte Schüle Gerabronn
Ensemble Cantus Imperitus und Barockorchester Consortium consonans, Leitung: Nikolai Ott (Bild).
Unter diesem Motto begann die Konzertreihe "Musikschätze bw", mitten in der Coronazeit und in seiner ersten Saison gefördert von Neustart Kultur. Der in Gerabronn aufgewachsene Ott führte in der Schüle-Industriehalle große Musik seiner Heimat auf: Werke von Johann Samuel Welter (geboren 1650 in Obersontheim, Organist in Schwäbisch Hall), Roman Hofstetter (ab 1766 im Kloster Amorbach tätig), Erasmus Widmann (geboren 1572 in Schwäbisch Hall, Kantor in Rothenburg ob der Tauber) und Samuel Capricornus (ab 1657 Hofkapellmeister in Stuttgart, der einzige Nicht-Hohenloher des Abends).
3
APR
2022

Arnold und Witt (Festkonzert Kulturstiftung Hohenlohe)
Dank Editionsarbeit der GMG wurde große Hohenloher Musik der – nicht nur Wiener – Klassik ans Licht befördert: das Cellokonzert Nr. 4 Es-Dur (um 1806) des in Niedernhall (Bild: Rathaus) geborenen Johann Gottfried Arnold und die Sinfonie Nr. 8 Es-Dur (1811) des in Niederstetten zur Welt gekommenen Friedrich Witt. Beethovens Coriolan-Ouvertüre op. 62 (1807) erfuhr so eine musikgeschichtliche Einordnung.
7/8
MAI
2022

Barockmusik im Zeichen der Wertheimer Madonna
7.5.2022 19 Uhr St.-Kilians-Dom Würzburg, 8.5.2022 17 Uhr Ev. Stiftskirche Wertheim
Kammerchor am Würzburger Dom (Bild), Main-Barockmusik Frankfurt, Leitung: Christian Schmid
Überm Eingang der Stiftskirche steht die Wertheimer Madonna. Unter diesem Zeichen erklang das doppelchörige Sancta Maria des 1630 in Würzburg gestorbenen Heinrich Pfendner. Auch Philipp Friedrich Buchner (1614 in Wertheim geboren) brachte den italienischen Stil an den Main. Johann Wendelin Glaser verbrachte als Kantor an der Wertheimer Lateinschule ab 1743 sein ganzes Berufsleben in der Mainstadt. Ausführliches lässt sich im Programmheft nachlesen.
21/22
MAI
2022

Kreutzers Der Taucher und Schuberts Rosamunde
21.5.2022 20 Uhr Bürgerhaus Backnang, 22.5.2022 18 Uhr Stadthalle Meßkirch
Kammerchor Stuttgart und Hofkapelle Stuttgart, Leitung: Frieder Bernius
Conradin Kreutzer, geboren 1780 in Meßkirch und mit musikalischer Ausbildung in den Klöstern Zwiefalten und Schussenried (Bild) ausgestattet, schrieb bereits Jahre vor dem Freischütz eine Romantische Oper mit allen typischen Merkmalen: Der Taucher, 1813 während Kreutzers Kapellmeisterzeit in Stuttgart uraufgeführt. Vorlage war Schillers gleichnamige Ballade. Frieder Bernius holt diesen musikgeschichtlichen Meilenstein mit einer konzertanten Aufführung wieder ans Licht, auch auf CD verfügbar. Das Konzert wurde mit Schuberts Schauspielmusik Rosamunde komplettiert – ein verschollen geglaubtes Werk, das in den 1990ern in der WLB Stuttgart entdeckt wurde.
25
SEP
2022

Peter von Winter
Pigmalione
Walldorf, Astoria-Halle, 18 Uhr
Ensemble Operone und Chor, Leitung: Timo Jouko Herrmann
Die zweite Saison der musikschaetzebw begann mit dem in Mannheim geborenen Winter. Er zog mit der Mannheimer Hofkapelle 1778 nach München um und komponierte dort vermutlich 1787 die mythologische Kantate Pigmalione. Die handschriftliche Partitur dürfte seitdem kaum mehr gespielt worden sein. Aus ihr wurde eigens für unsere Aufführung das Notenmaterial ediert.
Die Kantate ist ein experimentierfreudiges Stück, stilistisch vergleichbar mit Gluck und Salieri.
19
APR
2023

Weber – Kreutzer – Hummel
Stuttgart, Haus der Musik, 19 Uhr (Jubiläumskonzert 160 Jahre Landesmuseum Stuttgart)
Stefania Neonato (Hammerflügel Graf, Wien 1825); Christine Busch, Violine; Meng Han, Viola; Anderson Fiorelli, Violoncello
Drei große Kammermusikwerke von Stuttgarter Komponisten standen auf dem Programm: Carl Maria von Webers Klavierquartett op. 11 (um 1809 in Stuttgart komponiert), Conradin Kreutzers Klavierquartett e-Moll (aus Kreutzers Stuttgarter Zeit 1812 bis 1816) und Johann Nepomuk Hummels Klaviertrio Es-Dur op. 12 (als Hummel 1816 bis 1818 Hofkapellmeister am Neckar war).
23
APR
2023

Justin H. Knecht: Die Äolsharfe
Gregor Simon: Im Spiegel der Zeiten
Stadthalle Biberach, 18.30 Uhr
Hofkapelle Stuttgart und Bläser der Klassischen Philharmonie Stuttgart, Kammerchor Stuttgart, Leitung: Frieder Bernius
Der in Biberach geborene Justin Heinrich Knecht schrieb die Romantische Oper Die Äolsharfe 1807 in Stuttgart. Das Libretto stammt von dem Ochsenhausener Konventualen Nikolaus Remmele. Frieder Bernius führte Teile des seither nie mehr gespielten Werks 2008 wieder auf und ließ nun weitere Teile folgen. Der Komponist Gregor Simon (geb. 1969) komponierte seine Kantate 2017 als Auftragswerk für Biberach und verarbeitete Stilistiken aus sieben musikalischen Epochen, darunter fünf Choräle Knechts.
3
JUN
2023

Orchesterwerke der Mannheimer Schule
Schloss Neuenstein, 19 Uhr
L'Orfeo Barockorchester, Leitung: Michi Gaigg
Beim Eröffnungskonzert des Hohenloher Kultursommers erklangen selten gespielte Sinfonien und Instrumentalkonzerte aus der Mannheimer Schule: von Franz Xaver Richter, Ludwig August Lebrun, Anton Fils, Carl Stamitz und Ignaz Holzbauer.
22/23
JUL
2023

Chormusik: Komponistinnen in Baden
22.7.2023 20 Uhr und 23.7.2023 11 Uhr, Schloss Rastatt
Vokalensemble Rastatt, Leitung: Holger Speck. Moderation: Katharina Eickhoff
Im Mittelpunkt stand Luise Adolpha Le Beau (1850 in Rastatt geboren, 1927 in Rastatt gestorben). Ihre drei Chorwerke wurden flankiert von Musik von Künstlerkolleginnen, die sich teils selber immer wieder im Badischen aufhielten, wie Clara Schumann, teils untereinander befreundet waren: Fanny Hensel, Lili Boulanger und Augusta Holmès.
10
SEP
2023

Hoheliedmotetten der Ulmer Schermar-Bibliothek – multimedial
10.9.2023, 19.30 Uhr Kirche Mariä Himmelfahrt Ulm-Söflingen
Scherer-Ensemble, Programmkonzept und musikalische Leitung: Thomas Müller. Multimedia-Konzept: Rainer Bayreuther
Auftakt der Saison 23/24 in Ulm! Der Ulmer Anton Schermar trug ab 1600 eine im Süddeutschen ziemlich einzigartige Universalbibliothek zusammen. Darunter mehrere Musikalienbände mit Werken der bedeutendsten Komponisten der Zeit. In teils eigener Editionsarbeit hat Thomas Müller aus diesem Fundus ein Programm mit Vertonungen des biblischen Hohelieds zusammengestellt (Werke von Josquin Desprez, Heinrich Isaac, Antoine Brumel, Orlando di Lasso, Leonhard Lechner u.a.). In einem multimedial bebilderten Dialog führten Müller und Bayreuther vor, nach welchen – schon wie Google & Co anmutenden – Prinzipien eine Universalbibliothek funktioniert und welche Rolle darin die Musik spielt.
24
SEP
2023

Singen! Lied und Literatur
Eröffnungskonzert der Ausstellung am DLA Marbach
24.9.2023 11 Uhr, Deutsches Literaturarchiv Marbach a.N.
Doppelquartett des Kammerchors Stuttgart, Leitung: Frieder Bernius. Klavier: Olga Wien. Performance: Christian Filips
Das DLA eröffnete an diesem Tag die weithin beachtete Ausstellung "Lied und Literatur" und zeigte herausragende Exponate aus ihrem reichen Bestand an Lyrikvertonungen: u.a. das Autograph von Brahms' Schiller-Vertonung Der Abend, originelle Vertonungen von Schillers Ode An die Freude (vor Beethoven!), von Theodor Heuss beauftragte deutsche Nationalhymnen nach 1945, die nie welche wurden. Die Aufführung dieser Chorlieder wurde kommentiert, weitergedichtet und weitergesungen von dem Dramaturg und Lyriker Christian Filips.
23
NOV
2023

Ein Ungar in Stuttgart
Franz Liszt auf Konzertreise
23.11.2023, 19 Uhr, Ungarisches Kulturzentrum Stuttgart
András Lakatos, Klavier. Vortrag zu Liszts Konzertreisen: Dr. Wolfgang Seibold. Gedanken zur europäischen Dimension von Liszt: Dr. Rainer Bayreuther
Vor genau 200 Jahren, im November 1823, kam der junge Liszt nach Stuttgart und gab zwei Konzerte. Auch danach führten ihn seine Konzertreisen mehrfach in die Stadt am Neckar. Stücke aus diesen Konzerten waren zu hören, u.a. Johan Nepomuk Hummels Préludes op. 67, Liszts Bearbeitung von Schuberts Erlkönig, Liszts Mephisto-Walzer Nr. 1 und die Konzertetüde Waldesrauschen, die er auf einen Auftrag aus Stuttgart hin schrieb.
Lechner und Walliser
Konzert zur Ausstellung "Württemberg und das Elsass. 700 Jahre gemeinsame Geschichte"

16.6.2024, 20 Uhr, Hospitalkirche Stuttgart
L'Académie Strasbourg, Leitung: Cyrill Pallaud
1324 begann mit dem Verkauf des Dorfs Riquewihr an Graf Ulrich von Württemberg eine lange gemeinsame Geschichte der Regionen Württemberg und Elsass. Sie fand auch musikalischen Niederschlag. Das Vokalensemble aus dem Elsass stellte mit Leonhard Lechner (1553-1606) und Christoph Thomas Walliser (1568-1648) zwei Musiker vor, die zwischen den Regionen pendelten. In einem Vortrag erörterten die Musikwissenschaftler Joachim Kremer und Rainer Bayreuther das Musikleben an der Straßburger Lateinschule unter Kantor Walliser und seine Ausstrahlung auf die Schulmusik in Württemberg.
Das Konzert fand im Rahmen der vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart und der Stadt Riquewihr kuratierten Ausstellung statt.
16
JUN
2024
8/9/11
SEP
2024

Wilhelm Speidel
Komponistenporträt
8.9.2024 11 Uhr Geislingen a.d.Steige, Gemeindezentrum der ev. Pauluskirche; 8.9.2024 19 Uhr Tübingen, Pfleghofsaal; 11.9.2024 19.30 Uhr Ulm-Söflingen, kath. Pfarrheim
Scherer-Ensemble, Albrecht Schmid (Klavier), Thomas Müller (Bariton, Leitung und Moderation)
Der in Ulm geborene Wilhelm Speidel (1826-1899, Bild) avancierte als Dirigent, Pianist und Komponist zu einer prägenden Figur des Musiklebens in Württemberg. Das Gesprächskonzert (es sprach Thomas Müller, der das Porträt mit jahrelangen Archivstudien vorbereitete) präsentierte Klavierwerke und Klavierlieder Speidels sowie einige seiner harmonisch höchst delikaten Männerchöre.
Ausführliche Infos zu dieser bemerkenswerten Entdeckung gleich zu Beginn der Saison 24/25 finden Sie hier.
25
OKT
2024

Musik auf der Achse Paris–Baden-Baden–Karlsruhe–Stuttgart
25.10.2024 20 Uhr Institut français Stuttgart
Larissa Wäspy (Sopran), Martin Nagy (Tenor), Claus Temps (Bass), Heike Bleckmann (Klavier), Ira Maria Witoschynskyi (Klavier), Joachim Draheim (Konzeption, Moderation, Klavier)
Was bewirkte der Bau des Eisenbahnnetzes in Europa Mitte des 19. Jahrhunderts musikalisch? – Eine sprunghaft zunehmende Zirkulation von Noten, Konzerten, Musikern und Komponisten über die Grenzen hinweg. Französische Musik in Deutschland, deutsche in Paris, das zeigte dieser überraschende Abend auf, unterfüttert durch die jahrelange Sammel- und Forschertätigkeit Joachim Draheims. Es erklangen Lieder und Opernausschnitte von Pauline Viardot, Robert und Clara Schumann und Johann Joseph Abert (Bild). Ausführliche Infos finden Sie hier.
26
OKT
2024

Hermann der Lahme: Vita Sancti Wolfgangi
26.10.2024 18.30 Uhr Münster Reichenau
Schola Gregoriana Ratisbonensis, Leitung: Christoph Hönerlage. Improvisationen an der Münsterorgel: Simon Rager
Hermannus Contractus war der Musikexperte unter den Mönchen des Klosters Reichenau (Bild). Im Jahr 1052, kurz vor seinem Tod, schrieb er eine Serie von Kompositionen über das Leben des Hl. Wolfgang, der gerade heiliggesprochen worden war. Was damals in den Stundengebeten über den ganzen Tag verteilt erklang, hat das Regensburger Ensemble zu einem faszinierenden Konzert am authentischen Ort im Bodensee gerafft. Ausführliche Infos finden Sie hier.
23
MÄR
2025

Der österreichische und der schwedische Mozart
J.M. Kraus: Symphonie funèbre (1792)
W.A. Mozart: Requiem (1791)
23.3.2025 17 Uhr Markuskirche Stuttgart
Kammerchor Stuttgart und Hofkapelle Stuttgart, Leitung: Frieder Bernius
Zwei große Trauermusiken von zweien, die befreundet und gleich alt waren: Joseph Martin Kraus' Trauersinfonie auf den spektakulären Tod seines schwedischen Dienstherrn König Gustav III. (Bild: das heutige Stockholm) und Mozarts Requiem auf seinen eigenen Tod.
Ausführliches zu dieser bemerkenswerten Konstellation hier.
Beethoven gegen den Hunger, Bruckner gegen die Kälte
Wie im Neustädter Hirnforschungs-institut im Kriegswinter /1944/45 Klavier gespielt wurde
3.5.2025 20 Uhr Krone Theater Titisee-Neustadt, Eintritt frei
Klavier: Ljiliana Borota und Christian Knebel (Pforzheim)
Texte und Fotoperformance: Rainer Bayreuther und Gunilla Eschenbach
Ein neurologisches Forschungsinstitut im abgelegenen Hochschwarzwald (Bild: Titisee) diente inneren Emigranten und Widerständlern des 20. Juli als Refigium. Den widrigen Umständen der letzten Monate des Zweiten Weltkriegs zum Trotz fand sich ein Klavierduo, das allabendlich die großen Werke der Musikgeschichte vierhändig spielte.
Dieses bedeutende und bislang unbekannte Stück Zeitgeschichte haben Rainer Bayreuther und Gunilla Eschenbach durch Archivrecherchen ans Licht gebracht. In einer digitalen Ausstellung lässt sie sich nacherleben.
Programm:
19.30 Uhr: Sektempfang
20.00 Uhr Grußwort des Bürgermeisters Dr. Gerrit Reeker
20.05 Uhr Beginn der Performance (Stückefolge s.u.), anschließend Eröffnung der virtuellen Ausstellung.
Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu Coriolan op. 62 (1807), Beginn und Ausschnitte
Ludwig van Beethoven: Streichquartett op. 132 (1825), 4. Satz „Alla marcia“, Beginn
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert op. 61 (1806), Beginn
Johannes Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 5 (1869)
Ludwig van Beethoven: Streichquartett op. 130 (1826), 1. Satz, Beginn
Ludwig van Beethoven: Streichquartett op. 131 (1826), 4. Satz „piu mosso“
Franz Schubert: 2 Marches caractéristiques (1826) op. posth. 121, 1. Teil
Ludwig van Beethoven: 3. Symphonie (1803), 2. Satz „Marche funèbre“, Beginn
Franz Schubert: Forellenquintett D 667 (1819), Beginn des Finale
Ludwig van Beethoven: 7. Symphonie (1812), 2. Satz, Beginn
Anton Bruckner: 3. Symphonie (1873), 1. Satz, Beginn
Richard Strauss: Der Rosenkavalier (1911), Walzerfolge aus dem III. Akt, Ausschnitt
Anton Bruckner: 2. Symphonie (1872), 1. Satz, Ausschnitt
Franz Schubert: Symphonie C-Dur D 944 (1828), 2. Satz, Beginn
Franz Schubert: Variationen über ein Originalthema op. posth. 82/2(undatiert), Finale
